Timeout mit Res - C'est comme ça...

18. April 2023

So, nun ist unser H1 also in der 1. Liga angekommen. Ich persönlich hatte den Ligawechsel zwar für möglich gehalten, aber nicht für sehr wahrscheinlich. Bekanntlich wurde ich dann eines Besseren belehrt – ob mir das nun passt oder nicht.

Nun geht es darum, die nötigen Lehren aus der Situation zu ziehen. Aus wirtschaftlicher Sicht scheint bei ULA nach wie vor alles in gewohnten stabilen Bahnen zu verlaufen. Den treuen Sponsoren und Gönnern sei Dank. Diese haben schon längst verstanden, dass es nicht bloss um die Ligazugehörigkeit der 1. Mannschaft geht, der grosse ULA-Nachwuchs- und Juniorenbereich ist für die Zukunft eines gesunden Vereins mindestens so wichtig. Natürlich würden die jungen ULAner auf ihrer Wanderung durch die verschiedenen Altersklassen am Horizont lieber ein aufstrebendes Nati-B-Team sehen als die aktuelle Positionierung in der 1. Liga, aber die Situation ist nun mal so, wie sie jetzt ist. C'est comme ça…

Liebe ULAner, es gehört im Team- und Vereinssport dazu, misslungene Aktionen oder unbequeme Situationen gemeinsam anzugehen und zu bereinigen. Vom Bistro-Helfer bis zum Finanzchef und vom F-Junior bis zum Headcoach, wir alle löffeln die eingebrockte Suppe gemeinsam aus. Wir, das sind über 300 Menschen, welche sich zu den Farben Schwarz, Rot, und Weiss bekennen.

Es wird frischen Wind bei den unbesetzten Stellen im Vorstand und der technischen Kommission zum Suppe auslöffeln nötig sein. An dieser Front kämpft ULA, wie auch die meisten anderen Vereine, schon seit Jahren. Das kommt nicht von ungefähr. Die Gesellschaft ist sich gewohnt, Dienstleistungen zu kaufen und mit dem Bezahlen der Rechnung ist dann, ähnlich wie beim Pizza-Lieferservice, alles erledigt. Nein, so läuft das tatsächlich im Vereinsleben nicht! Die Schultern unserer Vereinsführung, der technischen Kommission und der Trainer aller Stufen müssen schon längere Zeit viel zu viel tragen und ertragen. Wer also als Vereinsmitglied oder Elternteil eines Juniorenspielers/einer Juniorenspielerin das Gefühl hat, nicht nur finanziell, sondern auch mit Taten Unterstützung anbieten zu können, meldet sich am besten heute noch bei einem Vorstands- oder TK-Mitglied. www.ula.ch

Aus sportlicher Sicht sind die Möglichkeiten in der 1. Liga noch etwas unklar. Die Gegner sind zwar bekannt und dürften für spannende Duelle sorgen, aber da über die Teamzusammenstellung noch vieles nicht bekannt ist, darf über die Ziele aktuell höchstens spekuliert werden. Klar ist, dass das Trainerduo Graf / Roth die 1. Mannschaft weiterhin führt und einen möglichst raschen Aufstieg in die Nati B anstrebt. Ein hohes Ziel, denn die Gruppe ist nicht zu unterschätzen. Allerdings hat für diese Mission bereits der Finne Antti Suoraniemi seine Bereitschaft zur Unterstützung vertraglich bekundet. Antti ist im Verlauf der letzten Saison aus dem Tessin zu ULA gestossen. Dass ein junger und talentierter Finne bereit ist, eine Kurve durch die 1. Liga zu drehen, ist doch etwas aussergewöhnlich. Aber genau diese Tatsache spricht für ULA, welches den jungen Burschen letzten Winter aufgenommen hat und ihm ein sportliches Zuhause anbieten konnte. Trotz bestehenden Routiniers und des eigenen talentierten Nachwuchses braucht ULA-Jungs wie Antti im H1 – speziell, wenn man sich künftig wieder in der Nati-B etablieren will. Es gibt da nämlich eine deutliche Entwicklung in der zweithöchsten Schweizer Liga: ohne ausländische Verstärkung wird früher oder später jedes Nati-B Team scheitern. Die Tendenz zu drei Ausländern oder mehr, wird untermauert von der Statistik, dass die meisten Punkte von eben diesen Spielern beigesteuert werden. Will heissen, man macht den Trend mit, oder akzeptiert künftig Playouts und Abstiegskämpfe. Auch wenn es der hier Schreibende nicht wahrhaben wollte, haben wir ja gerade erlebt, wo solche Geschichten hinführen. Aber eben, c'est comme ça… machen wir das Beste daraus.

Für ULA
Res Lanz