Ein Team mit grossem Potenzial
Am Freitag startet der Unihockeyclub Langenthal-Aarwangen ULA mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger UHT Schüpbach in die neue NLB-Saison. Dabei wollen die Oberaargauer die letzte Saison, die sportlich unbefriedigend verlief, endgültig in den Hintergrund rücken. Der neue Teamchef Daniel Moser gibt sich vor dem Saisonstart vorsichtig optimistisch: „Wir verfügen über ein Team mit grossem Potenzial, die Frage ist bloss, ob wir über die nötige Reife verfügen, dieses vollumfänglich abzurufen.“
Mit Beginn der neuen Unihockey-Saison hofft man bei Langenthal-Aarwangen das letzte, unglückliche Kapitel endgültig schliessen zu können. Denn nur ungern erinnert man sich an die letzte Saison zurück, die sportlich äusserst unbefriedigend verlief. Zwei Trainerwechsel und latente Abstiegsgefahr prägten das sportliche Geschehen. Erst mit einem letzten Kraftakt in den NLB-Playoutspielen gegen Ticino Unihockey konnte der Abstieg gerade noch verhindert werden.
Das hat die Verantwortlichen bei ULA zum Handeln gezwungen. Auf die neue Saison hin wurde kräftig in die NLB-Equipe investiert. Praktisch der ganze Trainerstab wurde erneuert, erweitert und ergänzt. Daniel Moser, der die Equipe in den Abstiegs-Playoutpartien gegen Ticino Unihockey kurzfristig übernommen hatte, wurde definitiv zum Headcoach ernannt. Der ehemalige ULA-Akteur, der zuletzt äusserst erfolgreiche Trainerarbeit bei Unihockey Mittelland (NLA) leistete, hat seinen bewährten Staff mitgebracht, der zudem mit den einheimischen Marek Lébl und Patric Hüsler (Assistent) ergänzt wurde.
Breiter Kader als Vorteil
Aber auch das Team erhielt ein neues Gesicht. Zwar blieb der Kern der Equipe bestehen, doch dieser wurde mit einigen namhaften Zuzügen ergänzt. So kehrte beispielsweise der Tscheche Jan Danis vom NLA-Team Grünenmatt zu ULA zurück. Von Wiler-Ersigen stiessen Verteidiger Isaia Schneeberger und Stürmer Tobias Eyer zu ULA und von Unihockey Mittelland kam Goalie Marc Schönbucher. Und mit Robin Zydel befindet sich momentan noch ein zweiter Ausländer im Team (Verteidiger), für den man dringend eine Arbeitsstelle sucht, damit er bei ULA die Saison bestreiten kann.
Trotz den guten Voraussetzungen steigt der neue Headcoach Daniel Moser mit gemischten Gefühlen in die neue Saison. Er lobt das Team für die im Vorfeld der Saison geleistete Arbeit. „Der Fokus und die Disziplin der Spieler im Sommertraining war hervorragend“, sagt der 33-jährige Aarburger, der beruflich als Teamleiter bei einer Versicherung arbeitet. Er habe gespürt, dass in diesem Team der Wille zur Veränderung vorhanden sei, fügt er hinzu. Neu ist bei ULA zudem, dass man erstmals einem echten, internen Konkurrenzkampf ausgesetzt ist. Stehen dem Trainer alle Spieler zur Verfügung, ist dieser gezwungen, jeweils fünf Spieler auf die Tribüne zu verbannen. „Das ist zwar nicht cool und wird mir schwer fallen, aber damit verfügen wir über 20 Spieler, die ich jederzeit einsetzen kann.“ Man habe drei gute Linien, was äusserst wertvoll sei, betont Moser.
Start von entscheidender Bedeutung
Bereits beim Saisonstart ist er froh über die Breite im Kader, werden ihm doch gleich drei letztjährige Leistungsträger nicht zur Verfügung stehen. Die Stürmer Lang und Gloor fallen verletzungsbedingt längere Zeit aus, Stürmer Eggerschwiler befindet sich im Militär. „Aufgrund der Breite im Kader können wir nun diese Ausfälle wett machen“, ist Moser erleichtert. Die gute Ausgangslage und die während der Vorbereitung gezeigten Leistungen ermutigen Daniel Moser: „Das Team verfügt über sehr viel Potenzial und ist fähig, an der Spitze mitzuspielen.“ Für den ULA-Trainer bedeutet dies, in den ersten drei Rängen vertreten zu sein.
Aber gemäss Moser gibt es noch eine Kehrseite in der aktuellen ULA-Kadermedaille. „Ich steige dennoch mit einer leichten Ungewissheit in die neue Spielzeit, weil ich mir in der Vorbereitung auch die Frage stellen musste, ob unser junges Team bereits über die nötige Reife verfügt, um gewisse Situationen meistern zu können und das ganze Potenzial abrufen kann.“ Dabei verweist er auf die Testspiele, die zum Teil sehr gut ausgefallen seien, andererseits aber auch einige unbefriedigende Eindrücke hinterlassen hätten.
Für den ULA-Trainer ist der Auftakt zur neuen Saison vorentscheidend. „Die ersten drei Spiele sind von enormer Bedeutung. Wenn wir danach mit neun Punkten dastehen, werden wir in den folgenden Partien ganz anders, viel selbstbewusster auftreten. Deshalb müssen wir beispielsweise das Startspiel gegen Aufsteiger Schüpbach unbedingt gewinnen.“ Der Trainer ist sich bewusst, dass er mit diesen Aussagen dem Team einen gewissen Druck auferlegt. „Ja, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber Tatsache ist einfach, wenn wir diese Saison etwas reissen wollen, müssen wir dieses Startspiel gewinnen“, lässt er nicht locker. Angesprochen auf das mögliche Szenario, wenn der Start nicht wunschgemäss ausfällt, antwortete Daniel Moser: „Wir verfügen zwar über einen Plan B, aber in diesem Team steckt so viel Qualität, dass ich mich zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht damit befassen will.“