Der etwas andere Matchbericht

Programmdauer 60 Minuten
43 Protagonisten in schwarz und rot/schwarz/weiss, davon 2, die die Sache genau unter die Lupe nahmen.
Voraussetzungen:
Heikle Aufgabe, solche Farben in einem Waschgang zu erledigen.
Dazu kommt noch die Höhenlage in 1205 m ü Meer.
Die Härtegrade - etwas ganz anderes als im Oberaargau.
Welche Seifen-Beigaben (Flüssig, Pulver, Gallseife, Regenerier- Salz etc.)?
Natürlich die Dosierung!
Sowie das Netz, in das die Kugel rein soll, aber gerne auf der andern Farbenseite.
Vorwaschgang:
Wie fängt die Maschine an zu drehen. Rechtsrum oder etwa eher linksrum? Nun, das Anspiel konnte Rot gewinnen, und es wurde als erstes mit Flüssigseife die Kugeln laufen gelassen. Man tauchte mehrmals vor dem schwarzen Tor auf, konnte aber noch nicht reüssieren. Auch Schwarz drängte sich nach vorne und zeigte seine Präsenz an der Türfront. Rechtsrum, linksrum, immer wieder von Neuem. So dauerte es geschlagene 16 Minuten, bis der erste Fleck entfernt war. Rot kombinierte sich gekonnt durch die schwarzen Reihen und setzte ein erstes Mal die Kugel ins Netz. So konnte Schwarz das nicht stehen lassen. Gekonnt schlängelte sich Schwarz durch die rote Masse, die plötzlich ins hintere der Maschine gedrängt wurde, und komplett den Faden verlor. Dreimal fand die Kugel den Weg ins Netz. In nur drei Minuten drehte sich die Wäsche in die andere Richtung. Es war Ruhe angesagt, die zum richtigen Zeitpunkt kam. Liegen, erholen und wirken lassen. Pausenstand 3:1 für Schwarz.
Hauptwaschgang:
Es kann beginnen. Die Kugel fällt zu Schwarz und beginnt kombinierend zu drehen, und schon ist der nächste Fleck bei Rot ausgemacht. 23 Minuten läuft das Programm erst, und schon 4:1 gereinigt. Das kann doch nicht sein, muss sich Rot gesagt haben, da muss mehr Pulver rein. Prompt kann auch bei Schwarz ein Fleck ausradiert werden - 24. Min. 4:2. Das kann ja eine saubere Sache werden, wenn das so weiterdreht. Sich immer wieder neue Gesichter ins Schaufenster der Trommelfront werfen. Schwarz bestimmt jedoch die Drehzahl weiter, und kann einen weiteren Fleck in der roten Wäsche ausmachen. Rot scheint nun etwas mehr Temperatur in die Trommel zu geben, sich an Frontscheibe zeigen zu wollen und mit zunehmender Programmdauer auch etwas mehr Galligseife beim Nachsetzen einzubringen, bei den Flecken auf schwarzem Grund. Doch es kommt anders als man denkt. Die Anstrengungen werden vorerst nicht belohnt. Alles schrubben, auf welche Art und Weise auch, bringt keinen Fleck weg. Im Gegenteil, Schwarz kann noch einen draufsetzen, und putzt den nächsten unsauberen Punkt weg. Es ist noch eine höhere Waschkraft nötig. Von aussen wirkt nun Meister Proper auf Rot ein. Er lässt rotieren, sortiert neu und zusätzlich wird die Tourenzahl erhöht. Es zeigt seine Wirkung prompt. In kurzer Folge kann Rot zwei Kugeln im Netz der Schwarzen platzieren. Stand nach 40 Minuten Programm, 5:4 für Schwarz. 10 Minuten wirken lassen und mit Zuversicht ins Restprogramm starten.
Restprogramm:
Rot startet gut ins Programm. Man schlängelt sich geschmeidig durch die schwarzen Trikots, und setzt sich mit einem Doppelschlag zum zweiten Mal in dieser Vorstellung in den Vordergrund der Trommel, also 43. Minuten sind gelaufen! Schwarz wurde gerade kalt gespült, und man konnte gespannt auf den Rest des Programms sein. Noch war nicht Schleudern angesagt. Schwarz musste sich etwas einfallen lassen. Das Restprogramm wurde eindeutig von Schwarz angedreht, mit einer Drehzahl, die es in sich hatte. Aber das bringt auch Gegendruck, und so passierte es auch. Mit einem tollen Gegenstoss konnte Rot durch die Mitte den nächsten Tolken ausmachen. Nur noch 4 Minuten bis zum normalen Programmende. Schwarz brachte einen sechsten ins Spiel. War da schon der Weichspüler im Fach? Nein, nein, das darf nicht sein. Einer hatte klar etwas dagegen. Weichspüler bei Synthetik ein NO-GO. Diskret, aber wirksam im Hintergrund der Trommel, fast durchs ganze Programm vor dem Netz agierend, spannte sich nun plötzlich Weiss ins ganze Schaufenster der Trommel. In voller Grösse, ich glaube, das muss XXL gewesen sein! Dies war sein Veto gegen den Weichspüler, der da eingeschleust werden sollte. Kurz darauf setzte die Trommel zum Auslaufen an. Die Wäsche konnte geschleudert (gehüpft) werden, und man strahlte über die Sauberkeit des Waschergebnisses. Endstand 5:7 für Rot.
Diskret und unauffällig waren auch die zwei Protagonisten, die sich meistens am Rand der Trommel platziert hatten. Gab es Diskussionen über die Behandlungsart, konnte immer eine gute Lösung für das Einschreiten gefunden werden.
Jetzt ist regenerieren angesagt, denn schon in sechs Tagen, stellen sich Rot / Schwarz / Weiss einer neuen Herausforderung. Am Samstag den 18. Januar 2025 wird um 17:00 in Freiburg ein weiteres Programm gestartet. In etwas geringerer Höhe über Meer, aber einer nicht minder schwierigen Aufgabe.
Bis bald - Hopp ULA!
Für ULA
Gerold Gassmann