Schwieriges Wochenende für ULA
Vergangenes Wochenende fand in der 1.-Liga-Grossfeld eine Doppelrunde statt. ULA reiste am Samstag nach Zollbrück und startete in der Ballsporthalle gegen das achtplatzierte Unihockey Schüpbach sehr dominant. Schüpbach seinerseits vermochte mit Kontern immer wieder Nadelstiche zu setzen und war damit in der 5. Minute erstmals erfolgreich. Immer wieder Fehlpässe im Aufbau brachten die Langenthaler in die Bredouille, und man konnte sich beim Schlussmann Glanzmann und dem Pfosten bedanken, dass es vorderhand beim 1 - 0 blieb. Beide Teams feierten noch zwei Torerfolge, somit 3 - 2 zur Pause.
ULA nutze eine Strafe des Gegners zum Ausgleich, lag aber kurz darauf wieder in Rückstand. Wollte man drei Punkte mit in den Oberaargau nehmen, mussten die Fehlpässe schleunigst unterbunden und die Abschlüsse zwingender werden. Nach dem erneuten Ausgleich offerierte man den Emmentaler wieder Möglichkeiten auf dem Servierbrett in Form von katastrophalen Fehlpässen und lag zur zweiten Pause 6 - 4 zurück.
Nach dem 7 - 4 zogen die Schüpbacher einige schwache Minuten ein, welche ULA zum Ausgleich nutzen konnten. In der 54. Minute lag plötzlich David Anliker blutüberströmt am Boden; ein hoher Stock eines Emmentalers hatte ihn an der Stirn getroffen. In den 2 + 2 Minuten Strafzeit machte ULA zwar Druck, konnte aber nichts Zählbares mehr rausholen.
Die Verlängerung ist schnell erzählt: nach einer Minute musste Jakub Mendrek wegen eines hart gepfiffenen Stockschlags auf die Strafbank, und in Überzahl gelang Unihockey Schüpbach der Siegestreffer.
Somit war die erste Niederlage von ULA Tatsache; Schüpbach war ein unangenehmer Gegner; das körperbetonte Spiel, die beherzten Balleroberungen und das gute Pressing hatten ULA das Leben schwer gemacht.
Man konnte am Sonntag gespannt sein, wie ULA auf die gestrige Niederlage reagieren würde. Doch auch der Gegner Unihockey Luzern musste sich gestern zu Hause mit 3 -10 gegen die Hornets Moosseedorf geschlagen geben. Beide Teams wollten also eine Reaktion zeigen.
Das Spiel begann engagiert auf beiden Seiten. In der 7. Minute jubelten zuerst die Gäste, doch das Heimteam glich in der 9. Minute durch David Anliker aus. Bis zum Drittelsende war dann nichts Nennenswertes mehr zu verzeichnen.
Im zweiten Drittel starteten die Oberaargauer besser und zogen mit einem Doppelschlag durch Patrick Lüscher (Ass. Manuel Mucha) und Moris Stöckli (Ass. Jakub Mendrek) auf 3 - 1 davon. Bis zur Pause jubelten beide Teams nochmals, was zum 4 - 2 - Zwischenresultat führte.
Das letzte Drittel versprach also Spannung. ULA legte wieder vor (Jakub Mendrek auf Pass von Jan Bucher), Luzern zog nach, und als Jere Pulkkinen wegen überhartem Körpereinsatz auf die Strafbank musste, nutzen dies die Luzerner zum 5 - 4 -Anschlusstreffer. Während Moris Stöckli wegen Stossens ebenfalls zwei Minuten abkühlen musste, nutze Jakub Mendrek den Platz zum 6 - 4-Shorthander. Es folgte nun eine hektische Phase des Spiels: In der 48. Minute mussten dann von beiden Teams je ein Spieler wegen überhartem Körpereinsatz auf die Strafbank, ULA machte Druck, und bekam in der 51. Minute gar die Chance, zu viert gegen drei Luzerner zu spielen (Wechselfehler Luzern). Und kaum war die Strafzeit der beiden Streithähne aus Minute 48 abgelaufen, musste bereits wieder ein Luzerner - diesmal wegen Reklamierens - raus. Es ging als zu fünft gegen drei weiter, doch ULA konnte aus der numerischen Überzahl keinen Profit schlagen. Die Reussstädter zwangen in der 55. Minute wieder das Glück auf ihre Seite und drückten den Ball über die ULA-Torlinie, umso fragwürdiger war nur Sekunden später die Aktion eines Luzerners, der ULA-Spieler Anliker von hinten in die Bande checkte. Die Langenthaler Powerplay-Formation machte kurzen Prozess und versenkte nach 7 Sekunden den Ball im Tor: Jakub Mendrek auf Pass von Jere Pulkkinen waren die Protagonisten beim 7 - 5. Doch kaum war man wieder im Spiel, musste Jan Bucher wegen Spielverzögerung in die Kühlbox; die vier Langenthaler beschäftigen die fünf Luzerner gut, doch nach einer Standardsituation netzten die Gäste zum erneuten Anschlusstreffer ein. Die verbleibenden 2 ½ Minuten versprachen Spannung. Ein schöner Sololauf von Jere Pulkkinen und ein noch schönerer Pass auf Manuel Mucha bescherte den zahlreichen ULA-Fans das 8 - 6. Die Gäste unterbanden ihre Aufholjagd selber mit einer weiteren Strafe wegen Stockschlags, konnten dann aber mit gleicher Manpower agieren, weil David Anliker auch noch pausieren musste (überharter Körpereinsatz), doch die restlichen 13 Sekunden verstrichen ohne weitere Tore. Die Freude über den Sieg war gross, und zum Bestplayer konnte heute nur einer gewählt werden: Jakub Mendrek (3 Tore und 1 Assist)! Herzliche Gratulation an «Kuba» und das ganze Team!
ULA hatte auf das gestrige ungenügende Spiel reagiert und liess - wenigstens zeitweise - seine souveräne Spielweise aus der ersten Saisonhälfte wieder aufblitzen. Die vielen verletzungsbedingten Umstellungen in den Linien hatten sie gut weggesteckt. Trotzdem kommt die Weihnachts- und Neujahrspause sehr gelegen; die Verletzten können sich nun pflegen und wieder fit werden, so dass sie in den letzten fünf Meisterschaftsrunden wieder uneingeschränkt mittun können.
Für ULA
Brigitta Iseli
Unihockey Langenthal Aarwangen - Unihockey Luzern 8:6 (1:1, 3:1, 4:4)
Dreifachturnhalle Kreuzfeld, Langenthal. 126 Zuschauer. SR Brändle/Peter.
Tore: 7. U. Zihlmann (S. Wagner) 0:1. 8. D. Anliker 1:1. 29. P. Lüscher (M. Mucha) 2:1. 30. M. Stöckli (J. Mendrek) 3:1. 32. P. Flütsch (M. Wagner) 3:2. 37. L. Moser (M. Mucha) 4:2. 43. J. Mendrek (J. Bucher) 5:2. 43. P. Flütsch (M. Bertschinger) 5:3. 44. E. Kotilainen (M. Bertschinger) 5:4. 47. J. Mendrek (L. Grädel) 6:4. 55. P. Flütsch 6:5. 56. J. Mendrek (J. Pulkkinen) 7:5. 58. J. Jeffrey (M. Wagner) 7:6. 59. M. Mucha (J. Pulkkinen) 8:6.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Unihockey Langenthal Aarwangen. 5mal 2 Minuten gegen Unihockey Luzern.