Kein Halloween-Schreck am Lac Léman

1. November 2021

Auf dem Papier war die Ausgangslage für das heutige Spiel der 5. Runde klar: ULA durfte in der Salle Omnisports UNIL in Lausanne gegen den letztplatzierten der Gruppe ran. Dennoch ein nicht ganz einfaches Spiel, waren doch die Lions aus Konolfingen wieder topmotiviert, wie in der letzten Runde der favorisierten Mannschaft ein Bein zu stellen.

Und so setzten die Löwen dem Spiel gleich bei Beginn den Stempel auf. ULA war in dieser Startphase viel zu passiv und liess den Gegner gewähren. Erst nach sechs Minuten kamen die Langenthaler zu einem ersten Abschluss. Doch praktisch im Gegenzug quetschten die Konolfinger den Ball zwischen Pfosten und Goalie Lanz rein. Ein Fehlstart wie im Bilderbuch – 6:37 gespielt und 0:1 für die Lions aus Konolfingen. Der unglückliche Gegentreffer liess böses erahnen, denn die Oberaargauer waren wohl gedanklich immer noch am Seeufer beim Einlaufen, statt im Spiel angekommen zu sein. Dies änderte sich leider auch in der Folge nicht. Die Löwen waren bereits in einem Hoch, und ULA praktisch immer einen Schritt zu spät. Und so klingelte es bereits nach 8:34 erneut hinter dem Langenthaler Schlussmann.

Dies war nun der endgültige Weckruf für die in rot spielenden Oberaargauer. Sie schalteten nun zwei Gänge hoch und kämpften fortan so richtig um jeden Ball. Genau 50 Sekunden später stand Dario Berger alleine vor dem gegnerischen Torwart und verkürzte auf 1:2. Keine 23 Sekunden später jubelten die Langenthaler zum Ausgleichstreffer durch Luan Beck (Assist Zulauf). In der 11. Minute tat sich die Chance auf, erstmals in Führung zu gehen, als ein Konolfinger wegen Stossens auf die Strafbank wanderte. Vor dem Lions-Tor brannte es nun lichterloh. Die Powerplay-Formation von ULA liess den Ball schön zirkulieren und suchte die Lücke in der Verteidigung. Diese fand sie mit einem schönen Schuss durch Rhodin Baumann (Ass. Von Rohr) zur erstmaligen Führung. Der Fehlstart war also korrigiert, und rund vier Minuten vor der ersten Sirene traf Ramon Kramer auf Pass von Berger Dario nach einer sehr schönen Pass-Stafette zum 4:2.

Das zweite Drittel hatte offensichtlich nur für ULA begonnen, und der Gegner war noch beim Pausentee. Nach 35 Sekunden kurvten die ULA-Stürmer um das gegnerische Tor herum; Mutterseelenallein vor dem Torhüter stand Rhodin Baumann, der die Führung mit einem schnellen Abschluss auf 5:2 ausbaute (Ass. Wagner). ULA blieb in der Folge auch die spielbestimmende Mannschaft. Mit schönen Spielkombinationen versuchten die Jungs von Trainer Res Dominguez die Konolfinger auszuspielen, jedoch blieb ein weiterer Torerfolg aus. Vorerst, darf man sagen, denn ein Lions-Verteidiger spielte ohne Stock weiter, was eine Zweiminutenstrafe nach sich zog. Das Powerplay-Spiel der Langenthaler war wiederum sehr abgeklärt, und sie warteten auf die Chance, den Ball zu versenken. Die Strafe dauerte noch 2 Sekunden, als der Treffer in Überzahl doch noch fiel: ein wuchtiger Slapshot durch Gregor Von Rohr (Ass. Berger) landete unhaltbar in den Maschen. ULA hatte zu diesem Zeitpunkt das Spiel voll im Griff, nahm aber in der Folge etwas an Tempo raus und ging mit einer komfortablen Führung von 6:2 in die zweite Pause.

Das dritte Drittel ist rasch erzählt. Bei ULA machten vor allem die Schlüsselspieler mächtig Druck auf das gegnerische Tor. Aber auch die anderen beiden Linien setzten den Gegner bereits in der eigenen Spielhälfte mit einem Forechecking unter Druck. ULA zog dann mit zwei weiteren Toren durch Roman Kramer und Philipp Althaus (Ass. Hofer) davon. Dann liessen sie die Beine etwas hängen und kassierten innert 17 Sekunden zwei Gegentore als Quittung. Das liessen sich die ULAner nicht gefallen und schalteten wieder zwei Gänge höher. Nach einem Pfostenknaller war es Gregor von Rohr - und beide mal auf Pass von Berger Dario - welcher noch für das 9:4 und 10:4 zuständig war. Mit etwas mehr Spielglück wären in der Schlussphase durchaus noch weitere Tore für ULA möglich gewesen.

Ihr Ziel, mit sechs Toren unterschied zu gewinnen, haben sie erreicht. Ganz zufrieden dürfen die Langenthaler aber nicht sein, kassierten sie doch in den ersten Spielminuten zwei Gegentreffer und im Schlussabschnitt nochmals zwei Treffer gegen einen eher harmlos aufspielenden Gegner. Das ist doppelt so viel, wie in den vier vorangegangenen Spielen. Moral zeigten sie aber nach dem frühen – und erstmaligen – Rückstand in dieser Saison und drehten das Spiel bereits im Startdrittel zu ihren Gunsten. Wie es ausgegangen wäre, wenn der Gegner in der oberen Tabellenhälfte platziert wäre, bleibt offen. Das heutige Überzahlspiel liess sich sehen, nicht nur ertragsmässig, auch die Abgeklärtheit war sehr gut. Das mit weniger Strafen kassieren haben sie sich heute zu Herzen genommen, und ihre Strafbank blieb das ganze Spiel über verwaist. Somit grüsst ULA U18 auch nach fünf Runden ungeschlagen mit dem Punktemaximum von der Tabellenspitze vor Floorball-Fribourg und Bern-Capitals.

(Die ganze Tabelle finden Sie auf https://www.swissunihockey.ch/de/league-group-detail/ )

Für ULA
Robert Weishaupt

Telegramm

Unihockey Langenthal Aarwangen – Lions Konolfingen 10:4 (4:2, 2:0, 4:2), 57:03 Pfostenschuss ULA

Strafen: 0-mal 2 Minuten gegen ULA. 2-mal 2 Minuten gegen Lions Konolfingen

ULA:

TOR: Lanz Silvan; Gabi Alexander (ab 50. Spielminute)

FELD: Althaus Philipp; Baumann Rhodin; Beck Luan; Berger Dario; Bongaards Rick; Clerc Arthur; Gygax Nicola; Hess Patrick; Hofer Sven; Jufer Gian Fabio; Kramer Roman; Spycher Tobias; von Rohr Gregor; Wagner Timo; Weishaupt Silvan; Zulauf Bas

Trainer: Dominguez Res

2021-10-31 ULA U18 - Konolfingen