Achterbahnfahrt gegen Unihockey Schüpbach

9. November 2021

Rein in das 6. Spiel der Meisterschaft, bei welchem die Langenthaler fest entschlossen waren, einen weiteren Sieg zu feiern – den 6. in Serie – und dabei keine Tore zu kassieren.

Und so starteten die U18-Youngsters motiviert in das Spiel und liessen dem heutigen Gegner Unihockey-Schüpbach keinen Raum. Keine drei Minuten gespielt, eroberte ULA den Ball in der eigenen Verteidigung, mit wenigen Pässen spielten sie den Gegner samt Torhüter brillant aus, so dass Dario Berger allein vor dem Tor nur noch zum ersten Treffer der Partie einschieben musste. 60 Sekunden später praktisch die gleiche Szene, jedoch mit einer anderen Linie: dem Gegner den Ball in der Ecke abgenommen und mit drei Pässen wiederum alle samt Torhüter ausgespielt, so dass Philipp Althaus wieder ins offene Tor zum 2:0 nachdoppeln konnte. Danach entdeckten die Emmentaler auch mal das Tor von ULA, doch Silvan Lanz im Kasten von ULA musste nicht gross eingreifen. Der rote Langenthal-Aarwangen Express rollte immer wieder Richtung gegnerisches Tor. Nach 5:29 Minuten ging es für den Gegner erneut zu schnell, und es hiess 3:0, erzielt durch Timo Wagner auf Pass von Rhodin Baumann. Nach knapp sieben Minuten fasste sich Nelio Florio ein Herz und versenkte den Ball aus etwa 10 Metern in die Maschen. Bis dahin sah man ein sehr gefälliges Spiel von ULA. Aus der variablen und temporeichen Startminuten resultierte schliesslich ein Vier-Tore-Vorsprung. Doch dann geriet das Angriffsspiel der Langenthaler ins Stocken. Was vorhin so reibungslos klappte, wollte nicht mehr gelingen. Umständlichen Angriffen folgten etliche Ballverluste auf Seite der Oberaargauer. Zudem wurde das Verteidigen etwas zu locker genommen. Der Schüpbacher Angriff bedankte sich für die Freiheit und verkürzte in der Folge den Rückstand um zwei Tore. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen ULA konnte Schüpbach in der Folge nicht nutzen. Als gut drei Minuten vor der ersten Pausensirene wieder ein Schüpbacher die Freiheit genoss, wehrte der Langenthaler Keeper Silvan Lanz diesen mit einer schönen Parade ab. So ging es mit einem 4:2 in die erste Pause.

Nach der ersten Hälfte des ersten Drittels war das Spiel von ULA eingeschlafen, und es blieb aus Langenthaler Sicht zu hoffen, dass Trainer Res Dominguez die Jungs wieder wach brachte. Man konnte davon ausgehen, dass dem so war, denn das Langenthaler Spiel war wieder konsequenter, und der Ball rollte wieder vermehrt so, wie es sich die ULAner wünschten. Man kombinierte wieder schöne Spielzüge heraus, verlor jedoch den Ball zu oft kläglich kurz vor dem Torabschluss. Das Emmentaler Tor wäre für den Ausbau der Führung oft weit offen gestanden, wenn aber der letzte Pass ankam, konnte ULA jubeln. So durfte man notieren: 24. Spielminute 5:2 durch Roman Kramer, 29. Spielminute 6:2 durch Dario Berger, 34. Spielminute 7:2 durch Luan Beck (Assist Gian Jufer) und schliesslich in der 37. Spielminute schlich sich Dario Berger vors Tor und stand goldrichtig für das 8:2. ULA hatte in dieser Phase das Spiel wieder unter Kontrolle. Doch das war danach leider auch wieder Vergangenheit. ULA liess in der Folge nach und gewährte Schüpbach wieder vermehrt Platz zum Spielen. Diesen wussten die Emmentaler auszunützen und kamen so zu ihrem dritten Torerfolg. Bis zum Ende des Drittels passierte nicht mehr viel, und so stand es zur zweiten Pause 8:3 für ULA.

ULA konnte mit einem 5-Tore-Vorsprung in das letzte Drittel starten. Welches Gesicht zeigten die Jungs von Res Dominguez in diesem? Schüpbach kam besser aus der Kabine und konnte wieder ungehindert vor dem ULA-Tor schalten und walten. Bereits 1 Minute und 40 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielten sie das 8:4. Nun schaltete ULA wieder einen Gang höher. Sie kombinierten sich wieder durch die Emmentaler und suchten den nächsten Torerfolg. Kurz darauf konnte sich Ramon Kramer freispielen und erzielte das 9:4. ULA nahm danach wieder eine sehr unnötige Strafe, Schüpbach wusste dies auszunutzen und scorte in Überzahl zum 9:5. Im Anschluss nahm ULA wieder das Heft in die Hand. Diese suchten nun das 10. Tor. Dabei setzen sie Schüpbach in dessen Spielhälfte unter Druck, so dass diese praktisch nicht mehr über die Mittellinie fanden. Ein satter Schuss konnte noch vom Schüpbacher Keeper pariert werden, doch der Abpraller versenkte Rhodin Baumann zum 10:5. Nun wollten alle Langenthaler auch noch das 11. Tor der Partie sehen. Und prompt zappelte der Ball im Schüpbacher Tor, doch dieses wurde wegen hohem Stock annulliert. Nächster Angriff, nächste Chance! Der Ball schien im Slot verloren zu sein, kam aber wieder auf den Stock von Nelio Florio, und dieser verwandelte mit einem satten Schuss aus der Drehung heraus zum 11:5. «Einer geht noch!» sagte sich danach Gregor von Rohr, spielte die Schüpbacher schwindlig bis auf den Torwart, welcher der Ball unter sich verschwinden liess. 35 Sekunden vor Schluss musste wiederum ein Langentaler wegen Stossen auf die Strafbank. Das Boxplay der Langenthaler war nicht so souverän, wie auch schon. Aus allen Lagen schossen die Schüpbacher. Sieben Sekunden vor der Sirene war der 6. Gegentreffer kassiert. Das 11:6 war dann auch gleichbedeutend dem Schlussresultat.

Die schnellen vier Tore der ersten sieben Spielminuten und die drückende Dominanz von ULA sorgten dafür, dass es sehr früh keinen Zweifel am Sieger dieser Partie gab. Leider verpasste es ULA, das eigene Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. Es schien, als hätte es für gewisse Akteure von ULA zeitweise wohl eher Trainingsspielcharakter als Meisterschaftsspiel. Anders kann man es fast nicht erklären, weshalb der Gegner vor dem Tor zu wenig konsequent am Abschluss gehindert wurde. Besonders das Unterzahlspiel war nicht grandios, da von drei Strafen zwei mit einem Gegentor endeten. Man vermisste den Kampfgeist und Teamspirit der letzten Spiele. Schüpbach nutzte seine wenigen Chancen konsequent aus. Sechs Tore vom Zweitletzten der Tabelle zu kassieren - naja. In zwei Wochen kommt es zum Duell gegen die 3.-platzierten Bern Capitals. Bleibt zu hoffen, dass wir wieder ein starkes ULA über die vollen 60 Minuten sehen können. Das wäre der 7. Sieg im siebten Spiel und die Vorrunde wäre mit weisser Weste überstanden.

Für ULA
Robert Weishaupt

Telegramm

Unihockey Langenthal-Aarwangen – Unihockey-Schüpbach 11:6 (4:2, 4:1, 3:3)

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen ULA. 0-mal 2 Minuten gegen Unihockey-Schüpbach

ULA:

TOR: Lanz Silvan; Gabi Alexander

FELD: Althaus Philipp; Baumann Rhodin; Beck Luan; Berger Dario; Bongaards Rick; Clerc Arthur; Florio Nelio; Hess Patrick; Jufer Gian Fabio; Kramer Roman; Spycher Tobias; Studer Raphael; von Rohr Gregor; Wagner Timo; Weishaupt Silvan; Zulauf Bas

Trainer: Dominguez Res

2021-11-06 U18 ULA - Unihockey Schüpbach