Time-out mit Res - stimmungsloses Spiel

23. Februar 2024
Am letzten Samstag fand das drittletzte Meisterschaftsspiel unserer U21 statt. Der Gegner hiess Crusaders 95 Zürich. Das Spiel war um 15.00Uhr in der Tüfi-Halle im zürcherischen Adliswil angesetzt. Erfreulich dabei, dass unsere Jungs bekanntlich drei Punkte verbuchen konnten. Das wars dann aber auch schon mit den Erfreulichkeiten…

Von Zürich Richtung Chur kommend verlasse ich bei Adliswil die Autobahn und bin in ein paar Minuten bequem bei der Tüfi-Halle. Dort angekommen erfreue ich mich an genügend Parkplätzen zu verhältnismässig günstigen Gebühren. Die nur fünfjährige Halle ist grosszügig und behindertengerecht ausgebaut. Alles ist blitzsauber und dank der klaren Architektur und den verständlichen Beschriftungen findet man sich sofort zurecht. Liebe Leser, sie werden sich jetzt fragen, was es denn ob so viel Lob zu meckern gibt. Ich versichere Ihnen, nicht die Halle ist der Grund…

Ich komme ca. 15 Minuten vor dem Spiel in die Halle. Es herrscht Totenstille, unterbrochen vom Quietschen der Schuhe und dem Schlagen der Bälle der einspielenden Unihockeyaner. Ab und zu hört man eine Anweisung der Trainer. Die Stimmung wirkt gespenstisch und man getraut sich ob der Stille kaum, in normaler Lautstärke zu sprechen. Für die letzten Minuten vor dem Anpfiff suchen die Spieler die Garderoben auf. Dann ist es so weit, und nach kurzem Zögern, weil keine Einlaufmusik ertönt, laufen die Spieler ein. Das «leichtfüssige Getrampel» wirkt in der Stille fast störend. Die Teams besetzen nun die Spielerbänke und erwarten das Starting Six – Fehlanzeige, heute kein Starting Six und auch kein Speaker! Das Spiel beginnt mit der eben beschriebenen Stille, und während den Unterbrüchen ertönt keine fetzige Musik – lauter langweiliges Nichts! Vom Schiri ausgesprochene Strafen – keine Anzeige auf der Match Uhr und die fehlbaren Spieler wissen nicht wirklich, wann sie wieder mitspielen dürfen. In der Pause käme mir ein Kaffee und/oder etwas zum Knabbern gerade recht – dazu müsste man allerdings zum nächsten Tankstellenshop fahren - kein Bistro! In Biel gibt es wenigstens einen Kaffeeautomaten im Zuschauerbereich. An der Bande sitzt niemand der diese richtet – ab und zu rennt ein zufällig anwesender Crusaders Junior zum Richten, oder die Spieler und die Schiris machen es selbst! Das Spiel geht dem Ende entgegen, und ich erwarte mit Spannung die Ernennungen zu den Best Playern – heute nicht!

Trotz der Freude über den Sieg, gehe ich mit einem leeren Gefühl aus der Halle. Nein, das war kein richtiges Unihockeyspiel, sondern eher eine Art Geisterspiel. So will ich meine geliebte Sportart nicht erleben. Meinen schönsten Glücksmoment an diesem Tag hatte ich, als ich auf dem Heimweg auf der Autobahn nirgends in einen Stau geraten bin.

Liebe ULAnerinnen, liebe ULAner,

Meine Erfahrungen vom letzten Samstag sind leider die Realität, welche in den Vereinen schon länger an der Tagesordnung ist. Langer Rede, kurzer Sinn: es wurden in Adliswil fast keine Helfereinsätze geleistet.

Wie wir dem Aufruf, oder besser gesagt dem Hilferuf vom 21.02.2024 durch den Vorstand und die Techn. Kommission von ULA zu den offenen Funktionärsposten entnehmen können, leider auch bei ULA. Es sind zu wenige ULAner mit der Bereitschaft da, einen einfachen Helfereinsatz zu leisten, geschweige denn, sich mit einem Posten als Teamchef, Trainer, Betreuer, Vorstandsmitglied oder Funktionär in irgendeiner Funktion zu engagieren. Dabei ist eine Entlastung der bestehenden Funktionäre und Vorstandsmitglieder zwingend notwendig. Die Frage, warum man in der täglichen Arbeitswelt offen für Jobsharing, Homeoffice und Teilzeit Pensen ist, für ULA mit seiner grossen und wertvollen Nachwuchsabteilung und einer nach dem Aufstieg strebenden 1. Mannschaft aber nichts davon wissen will, müssen alle ULAner für sich selber beantworten. Eine Tatsache bleibt: die verbliebenen Vorstandsmitglieder und Funktionäre werden ohne Unterstützung in naher Zukunft entweder ausbrennen, und/oder eher früher als später das Handtuch werfen.

Einen herzlichen Dank allen, welche bisher den ULA-Karren am Laufen gehalten haben, und an diejenigen, die sich ab jetzt in irgendeiner Form engagieren werden. Es gibt für jede und jeden etwas Passendes zu tun. Packen wir es an und helfen mit, die Zukunft von ULA positiv und nachhaltig zu gestalten. Infos unter infos@ula.ch

Für ULA
Res Lanz