Timeout mit Res - 01.07.2020

Unmöglich - ist ein Wort, mit dem die Menschen um sich werfen, für die es einfacher ist, die Welt so zu akzeptieren wie sie ist, statt das Risiko einzugehen, sie zu verändern. Unmöglich ist keine Tatsache. Es ist eine Meinung. (Muhammad Ali)

Vom 01.07. - 05.07.2020 zieht Nationaltrainer David Jansson sein Kader zusammen, um in Tenero gemeinsam zu trainieren. Dieser Zusammenzug zielt auf den ersten Blick zur WM in Helsinki vom 04.12. – 12.12.2020, hat aber eventuell viel mehr an Bedeutung, als man ahnen könnte. An der ULA-Mitgliederversammlung war nämlich durch unseren Vizepräsidenten Pascal Aerni zu vernehmen, dass es ein erklärtes Ziel von Swissunihockey ist, an der Heim-WM 2022 als Weltmeister vom Feld zu schreiten. Uff, diese Aussage musste zuerst verdaut werden! Als ich dieses kühne Ziel vernahm, rissen mich nämlich meine Gedanken hin und her, und im ersten Moment dachte ich: woher nehmen die verantwortlichen Leute den Mut, so etwas bereits jetzt offen auszusprechen? Was, wenn am Ort des Geschehens bereits budgetierte Punkte aus irgendwelchen Gründen nicht geholt werden können, und die WM im eigenen Land plötzlich hinter den Medaillenrängen beendet werden muss? Andererseits wäre ein Vollerfolg für den Schweizer Unihockeysport von enormer Bedeutung, und alle Unihockeyaner – vom/von der F-Junior/in bis zum/zur Nationalspieler/in – würden mit geschwellter Brust und feuchten Augen dastehen und den historischen Erfolg feiern.

Nati-B-Head-Coach Tomas Chrapek sass während der Infos von Pascal Aerni neben mir und hat wohl meine innere Unruhe und Zerstrittenheit bemerkt. In der Folge raunte er mir zu: «Das ist möglich.» Oha, wenn «Chräbu» das sagt, glauben Sie mir, dann ist Fleisch am Knochen! Das Fleisch muss nun wie bei einem dry aged Beef am Knochen - oder wie eine Tomate an der Staude - reifen, Dass es aber überhaupt zu diesem internationalen Exploit kommen kann, ist es ein riesengrosser Krampf, und es braucht uns Unihockeyaner alle: gute Ausbildungsvereine, zu denen ULA definitiv gehört, Spieler, welche das Schweizerkreuz mit Stolz auf der Brust tragen, Clubs, welche ihre Spieler bedingungslos den Nati-Teams zur Verfügung stellen, Sponsoren, (auch in tieferen Ligen) Unterstützung von Swissunihockey in den Vereinen, undsoweiterundsofort…

Chrapek sei Dank, sind mittlerweile meine Bedenken verpufft. Für mich persönlich stellt sich die Frage, ob wir an der Heim-WM Weltmeister werden wollen, nicht mehr. Bitte keine falsche Bescheidenheit, schliesslich gehört unsere Nationalmannschaft zu den Big Four im internationalen Unihockey, es ist langsam Zeit, sich zum Big One zu mausern. Gemeinsam schaffen wir das! Ich wünsche unseren Nationalspielern um Head-Coach David Jansson lehrreiche und spannende Trainings und in Helsinki eine gelungene Hauptprobe für die Weltmeisterschaft 2022 in unserer Heimat. Zur Erinnerung die Aussage von Chrapek: «Das ist möglich.»

Übrigens: im Jahr 2014 spielte unsere Nati ein Testspiel gegen ULA in der Kreuzfeldhalle Langenthal. Nach einer 4:3 Rücklage konnten die Spieler um den damaligen Nati-Coach Petteri Nykki das Spiel glücklich zum 4:6 Sieg drehen. @ David Jansson: wir sind bereit für ein Comeback!

Für ULA
Andreas Lanz