Spannung pur im 1. Spiel

14. September 2022

Der Einstieg in die neue Saison gelang dem U18-Nachwuchs nicht ganz wunschgemäss

Im letzten Jahr gewann die U18-Equipe die Meisterschaft und spielte um den Aufstieg in die A-Gruppe. Der Aufstieg blieb ihnen leider nach zwei Niederlagen im Playoff verwehrt. In diesem Jahr haben sich die Jungs wieder das gleiche Ziel gesetzt: die Meisterschaft auf Platz eins zu beenden und wieder um den Aufstieg zu spielen. Die Mannschaft hat naturgemäss einige Spieler an die U21 «verloren», von der U16 sind aber auch ein paar neue Spieler dazugestossen. Auf der Trainerbank nahm für das heutige Spiel Beni Matter ad Interim Platz.

Nun aber rein in die Saison und rein in das erste Spiel der Meisterschaft, in welchem der Gegner kein geringerer ist als der Zweitplatzierte der letzten Saison: Floorball Fribourg. Ein Spitzenspiel also gleich zu Beginn der neuen Saison. Wer aber am Ende der Saison zuoberst stehen will, der musste sich heute bereits drei Punkte gutschreiben lassen können.

Die ersten Minuten waren gekennzeichnet von einem vorsichtigen Abtasten beiderseits. Die Freiburger waren dabei zwar mehrheitlich in Ballbesitz, so richtig gefährlich vor dem ULA-Tor wurde es jedoch nicht. ULA stand hinten sehr kompakt, machte die Räume eng und liess dem Gegner keine Abschlussmöglichkeit zu. Ein erster Abschluss seitens ULA konnte man nach rund viereinhalb Minuten im Startdrittel verzeichnen. Dieser war aber noch zu harmlos, um den gegnerischen Torhüter wirklich in Bedrängnis zu bringen. Für ULA taten sich in der Folge immer mehr Chancen auf. Und so eine Chance nutzte Janis Mosimann und erzielte auf Pass von Bas Zulauf das erste Saisontor für ULA zum 0:1 in der siebten Spielminute. Die heute in Rot spielenden Langenthal-Aarwangener machten nun weiterhin Druck auf den Gegner. Dario Berger eroberte den Ball in der eigenen Platzhälfte, zündete seinen Turbo und liess sich alleine vor dem Tor nicht zweimal bitten. So hiess es nach 8 Minuten und 10 Sekunden 0:2. ULA steckte in der Folge wohl noch im Freudentaumel, als 24 Sekunden später die Westschweizer im «Gedusel» vor dem ULA-Tor am schnellsten reagierten und so zu ihrem ersten Saisontor kamen. Nach rund 15 Spielminuten war dann die erste Strafe gegen ULA fällig. Marc Arn musste wegen Handspiel zwei Minuten absitzen. Fribourg kombinierte zwar gut und schön vor dem Tor von Janis Otter, brachte aber zum Glück nichts Zählbares zustande. So ging es mit dem Resultat von 1:2 zugunsten von ULA in die erste Pause.

Drei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als erneut eine Strafe gegen ULA angezeigt wurde. Diesmal war es Rhodin Baumann, der wegen Stockschlags auf die Strafbank beordert wurde. ULA verteidigte sehr gut und liess auch im zweiten Unterzahlspiel keine nennenswerte Chance zu. Eine Sekunde vor Ende der Strafe zog ein Fribourger aus der Distanz ab und der Ball zappelte überraschend im Netz der Berner. Der Ausgleich zum 2:2 beflügelte die Freiburger, und sie kamen immer näher an den erstmaligen Führungstreffer heran. Ein Big-Save von Janis Otter im ULA-Tor verhinderte dies. Kurz darauf zeigte sich ULA wieder einmal vor dem gegnerischen Tor. Der Freiburger Torhüter liess den Schuss von Sven Hofer abprallen, Adrian Brügger stand goldrichtig und staubte zum erneuten Führungstreffer ab. Das 2:3 hielt knappe zwei Minuten, dann konnte Floorball-Fribourg nach 37 Spielminuten zum 3:3 ausgleichen. Fribourg suchte nun vehement den erstmaligen Führungstreffer und machte in den Schlussminuten des Mitteldrittels mächtig Druck. ULA werte sich mit allen Mitteln und hielt dem enormen Druck bis zur Pausensirene stand. So ging es mit dem 3:3 in die zweite Pause.

ULA musste sich in der Pause etwas überlegen, um selber wieder das Spiel gestalten zu können und sich nicht nur auf das Verteidigen konzentrieren zu müssen. Gespannt durfte man somit auf das Drittel Nummer 3 sein. Fribourg wollte natürlich den Schwung mitnehmen und den erstmaligen Führungstreffer erzielen. ULA war selbstverständlich bestrebt, dies zu verhindern und ebenfalls wieder ein Tor vorzulegen. Das schnelle Umschaltspiel gelang den Oberaargauern recht gut, und so wurde Florio Nelio mit einem genauen Pass auf die Reise geschickt. Dieser liess sich auch nicht zweimal bitten und versenkte den Ball in der weiten Torecke. Somit legte ULA wieder ein Tor vor. In der Folge versuchten die ULAner nicht nur die Führung zu halten, sondern sie suchten die mögliche Vorentscheidung in diesem spannenden Spiel. In dieser Phase durften sie sich auch weiterhin auf ihren Hintermann Janis Otter verlassen, welcher die Fribourger verzweifeln liess. Der Freiburger Express rollte unbarmherzig weiter in Richtung Tor von ULA, die tapfer versuchten, alles vom eigenen Kasten fern zu halten. 2 Minuten und 15 Sekunden waren noch zu spielen, als Otter eine Sekunde nicht wusste, wohin der Abpraller ging, Freiburgs Nummer 9 reagierte am schnellsten und glich zum 4:4 aus. Die Schlussminuten waren nun an Spannung und Dramatik kaum mehr zu überbieten. Fribourg stürmte und ULA konterte mit Louan Beck, der 28 Sekunden vor Schluss ULA erneut in Führung schoss. 4:5, der Freudentaumel der Oberaargauer war riesig, aber das Spiel leider noch nicht vorbei. Freiburg gab nicht auf und konnte sich tatsächlich 18 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung retten.

Diese musste über Sieg und Niederlage entscheiden. Der Anpfiff ertönte und Fribourg war fest entschlossen, den Zusatzpunkt mit nach Hause zu nehmen. 2 Minuten 32 waren gespielt, und Otter parierte zum ersten und der Pfosten zum zweiten – Riesenglück für die Berner! Danach ging es in die andere Richtung, ein Wirrwarr vor dem Freiburger Tor, und plötzlich jubelten die in den roten Trikots. Louan Beck bugsierte den Ball ins Tor zum alles entscheidenden Treffer zum 5:6 nach 3:21 Minuten in der Overtime.

So nehmen die Langenthal-Aarwangener zwei Punkte mit nach Hause – einen weniger als erhofft. Die Saison ist ja nach der ersten Runde auch noch nicht entschieden, abgerechnet wird nach 14 Runden im Februar. Bereits nächsten Sonntag geht es in der Meisterschaft weiter. Gespielt wird in Visp. Dann treffen unsere Jungs auf die Bern-Capitals, welche die letzte Saison auf Rang 3 abschlossen und ihr erstes Spiel der neuen Spielzeit klar gewannen. Hoffen wir also, dass nächsten Sonntag die drei Punkte nicht im Berner HB aussteigen, sondern noch bis Langenthal weiterreisen.

Für ULA
Robert Weishaupt

Telegramm:

Floorball Fribourg – Unihockey Langenthal-Aarwangen 5:6 (1:2, 2:1, 2:2, 0:1) n.V.

Strafen: 0-mal 2 Minuten gegen Floorball Fribourg, 2-mal 2 Minuten gegen ULA

ULA:
TOR: Otter Janis, Meyer Niklas
FELD: Arn Marc, Baumann Rhodin, Beck Louan, Berger Dario, Bongaards Rick, Born Simon, Brügger Andrin, Christen Florian, Florio Nelio, Hofer Sven, Hoffmann Janis, Jufer Gian Fabio, Ludwig Janis, Mosimann Janis, Spycher Tobias, Weishaupt Silvan, Zulauf Bas (Captain)
TRAINER: Matter Beni