Red Dragons an den Aufstiegsspielen
Vergangenes Wochenende durften die Junioren D-Rot (Red Dragons) als Gruppensieger der 2. Stärkeklasse West (Juniorenliga Zentralschweiz) an den Aufstiegsspielen in Langenthal teilnehmen.
Emotionale und mentale Höchstschwierigkeit im Startspiel
Der Modus brachte uns bereits im ersten Spiel an unsere Grenzen. Nicht nur, dass wir gegen ULA Orange (1.Stkl.), also unser Kollegen spielen mussten, auch der Spielverlauf war definitiv nichts für schwache Nerven. Zweimal lagen die Red Dragons mit zwei Toren in Rückstand, der Ausgleich glückte erst ein paar Sekunden vor Schluss, ohne Torhüter agierend. Die Halle bebte, und die Emotionen von Spielern, Trainer und allen ULA Zuschauern kochten hoch. Die Orangen legten in der Verlängerung vor (es gibt in der JLZ kein Sudden Death). Kurz vor Schluss der zusätzlichen fünf Minuten sprach der Schiri eine Strafe gegen unsere Kollegen aus, es war nochmals alles drin. Ohne Goalie dafür mit 4 gegen 2 Spieler drückten die Dragons nochmals richtig. Die zwei Orangenen machten es aber (leider) ziemlich gut, und der erneute Ausgleich wollte nicht mehr fallen. So blieb am Schluss die Kirche im Dorf, und die oberklassigen ULAner siegten 6:7 n.V.
Aufholjagd als Vorbild für das Schweizer Damennationalteam
Damit hatten die Red Dragons das Messer bereits am Hals. Eine weitere Niederlage würde gleichzeitig das Aus im Kampf um den Aufstieg bedeuten. Mit Floorball Albis trafen wir auf ein Team, das sein erstes Spiel ebenfalls verlor, dabei aber mental weitaus weniger gefordert wurde. In den Startminuten wirbelte nur der Gegner. Die roten Drachen waren flügellahm und gänzlich ohne Feuer. Auch das Timeout beim Stand von 1:6 half nur bedingt. Mit 4:9 ging es vermeintlich vorentscheidend in die Pause. Anschliessend erfolgte eine Aufholjagd, welche derjenigen des Nationalteams der Damen im WM-Halbfinal nur wenig nachstand. Tor für Tor wurde aufgeholt. Zuerst kam der Glaube an den Sieg zurück, dann die Kräfte und auch das Publikum gab nochmal richtig Gas. Torhüter raus -das kennen wir mittlerweile ja schon - und mit 4 gegen 3 konnte tatsächlich der 9:9 Ausgleich erzielt werden. In der Verlängerung kippte dann das Momentum vollends und die Red Dragons gewannen das Spiel nach einem einmaligen Kraftakt mit 11:9 n.V.!
Flasche leer in der Entscheidung um den Aufstieg
Nach einer Portion Pasta und einem kurzen Footing durch Langenthal, hofften wir im dritten Spiel auf den Aufstieg in die 1. Stärkeklasse. Ein Sieg musste her. Die Gegner aus Adliswil waren aber sehr stark. Von Beginn weg drückten diese bzgl. Körperspiel, Technik und Spielverständnis dem Spiel den Stempel auf. Zuviel für die Red Dragons, welche bereits enorm viel Kraft in den zwei vorherigen Spielen liegen liessen. Es wurde ein sehr einseitiges Spiel. Auch die Emotionen reichten nicht mehr für ein Aufholjagd Volume 2. Die Adliswiler zogen durch und siegten deutlich und auch in dieser Höhe verdient mit 13:2.
Die Enttäuschung war gross. Da kam der Pokal für den Gruppensieg in der 2. Stärkeklasse gerade recht. Die Stimmung besserte sich schlagartig und manche Spieler dachten sich wohl, dass es im Moment vielleicht gar nicht so schlecht ist, noch einmal in der 2. Stärkeklasse zu spielen. Auch dort gibt es viele knappe Spiele und sowieso: zwei weitere Spiele gegen die D Orange wären emotional auch kaum auszuhalten ;)
Für ULA
Michael Stämpfli