Gamen & Pokern mit David Jansson

22. August 2018
Inputs an der Trainersitzung

Tore werden meistens nicht von der ballführenden Mannschaft geschossen. Raum und Zeit. Gamen und Pokern mit dem schweizer Nationaltrainer.

 

Anlässlich der Trainersitzung lud Sportchef Heini Sommer alle ULA-Trainer zu einem kurzen Vortrag von Nationaltrainer David Jansson ein. Thema war funktionelles Unihockey und die dazu passende Technik mit und ohne Ballbesitz. David erklärte zu Beginn seiner Ausführungen, dass statistisch gesehen die meisten Tore nicht durch die ballführende Mannschaft fallen, sondern durch das Konterspiel des Gegners. Diese Tatsache passt dem Nati Coach gar nicht. Das würde nämlich bedeuten, dass man das Anspiel nicht gewinnen sollte.

In einer lockeren Gangart, welche ab und zu bei den Zuhörern für ein Schmunzeln sorgte, ging es nahtlos über zu 360° Unihockey. Dabei geht es im Match darum, Raum und Zeit zu schaffen (Anm. des hier Schreibenden: Vermutlich zur Erleichterung der meisten Anwesenden wurde Albert Einstein nicht erwähnt). Stattdessen erläuterte David, dass Körpersprache, Kopfarbeit und die Passqualität entscheidend sind. Beim Gamen, so der Nati Coach weiter, gibt es einen weissen Bereich um den Spieler herum, welchen er überblicken kann. Geht der Gamer im Spiel weiter, entsteht ein neuer weisser Bereich und die gerade verlassene Zone wird grau. In der grauen Zone weiss der Spieler was war, kann aber nur vermuten, was aktuell ist oder kommen wird, weil er sich ja in die neue weisse Zone begeben hat. Diese Erkenntnis kann eins zu eins auf den Unihockeyspieler im Match übertragen werden.

Ebenfalls einen Vergleich hat David Jansson mit dem Poker Spiel gezogen: möglichst wenig Aufwand = möglichst viel Ertrag. Mit mutigen Entscheidungen Risiken vermeiden und eine hohe Belohnung ergattern. Die Entscheidungstechnik ist also massgebend. Abschliessend meinte der Nationaltrainer, dass es Spieler gibt, welche in einer Situation nicht genau wissen was sie machen – und schiessen das entscheidende Tor. Aber auch das kann einen Trainer stolz auf seine(n) Spieler machen.

 

Für ULA

Andreas Lanz