5:0 geführt und noch verloren

7. Dezember 2015
Der Sport schreibt die unglaublichsten Geschichten. Und an einer war auch NLB-Unihockeyklub Langenthal-Aarwangen beteiligt. Die Oberaargauer führten im Meisterschaftsspiel gegen Schüpbach nach 22 Minuten klar mit 5:0 und dennoch standen die G&au

Der Sport schreibt die unglaublichsten Geschichten. Und an einer war auch NLB-Unihockeyklub Langenthal-Aarwangen beteiligt. Die Oberaargauer führten im Meisterschaftsspiel gegen Schüpbach nach 22 Minuten klar mit 5:0 und dennoch standen die Gäste am Ende mit leeren Händen da, verloren sie die Partie noch mit 6:9, was am Ende alle sprachlos machte.

Diese Geschichte ist nur schwer zu verstehen, aber noch viel schwerer zu erklären. Im Auswärtsspiel bei Liganeuling Schüpbach wollte ULA korrigieren, was man in den Spielen zuvor verpasst hatte. Die Gäste starteten entschlossen und spielten sich in der Startphase in einen wahren Spielrausch hinein, dem Schüpbach nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte. Wie ein Schnellzug, der durch nichts zu stoppen war, rollten die Langenthaler durch die Ballsporthalle Oberemmental. Bereits kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts markierte Jan Danis das 5:0, die Partie schien entschieden.

Doch einmal mehr (wie schon in den vorangehenden Partien) genügte ein einziges Gegentor, um die Gäste aus dem Konzept und den ULA-Schnellzug zum Entgleisen zu bringen. „Danach ging bei uns während sehr langer Zeit gar nichts mehr“, stellte auch Teammanager Heini Sommer nach dem Spiel völlig konsterniert fest. Das 1:5 brachte das fragile ULA-Kartenhaus zum Einstürzen. Von einer Sekunde auf die andere machte sich bei den Gästen eine absolut unerklärliche Angst, gepaart mit grosser Nervosität, bemerkbar. Zehn Minuten nach dem 0:5 hatten die Emmentaler den Anschluss geschafft (4:5) und zogen zu Beginn des Schlussdrittels sogar noch auf 6:5 davon.

Im Gegensatz zu den letzten Partien konnte sich ULA aber noch einmal ins Spiel zurückkämpfen und schaffte in der 54. Minute den Ausgleich. Ja, die Gäste besassen in der Schlussphase sogar die Möglichkeit, die Partie doch noch zu gewinnen, als sie zwei Minuten vor Ende der Partie in Überzahl agieren konnten. Aber es passt ins momentane Bild, das ULA abgibt, dass die Oberaargauer in dieser spielentscheidenden Phase nicht reüssieren könnte, im Gegenteil, die Gäste kassierten sogar einen Shorthander, der die Partie entschied.

„Wir sind sprach- und ratlos“, gestand Heini Sommer nach dem Spiel. Es seien nicht in erster Linie die Niederlagen, sondern der Weg der dazu führe, der zu denken gebe. Denn auch gegen Schüpbach deuteten die Oberaargauer über eine lange Zeit an, dass sie eigentlich über das nötige Potenzial verfügen, um mit jedem Gegner problemlos mitzuhalten, aber nicht in der Lage sind, das Spiel zu kontrollieren und zu verwalten. „Das ist ein mentales Problem“, weiss Heini Sommer. Nur die Lösung dazu man noch nicht gefunden. „Wir dürfen uns nach Gegentoren nicht zu sehr verkrampfen und uns dermassen unter Druck setzen“, appelliert der Teammanager für mehr Gelassenheit und Ruhe.

Schüpbach - Unihockey Langenthal Aarwangen 9:6 (0:4, 4:1, 5:1)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück. 83 Zuschauer. SR Meister/Rimensberger. - Tore: 8. Schiffmann (Eggerschwiler) 0:1. 17. Meier (Gygax) 0:2. 18. Schiffmann (Eggerschwiler) 0:3. 20. Zydel (Eggerschwiler) 0:4. 22. Danis (Meier) 0:5. 24. Biedermann 1:5. 25. Hofer (Galli) 2:5. 27. Biedermann (Lüthi) 3:5. 34. Galli (Habegger) 4:5. 44. Habegger (Arm) 5:5. 46. Liechti (Galli) 6:5. 54. Nyffenegger (Eggerschwiler) 6:6. 59. Biedermann (Galli) 7:6. 60. Galli (Biedermann) 8:6. 60. Steffen (Galli) 9:6. - Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen UHT Schüpbach; 3-mal 2 Minuten gegen Unihockey Langenthal Aarwangen.